Mit der Aufnahme des § 95 „Gemeinsame Grundsätze Technik“ in das SGB IV durch das 5. SGB IV-ÄndG schuf der Gesetzgeber erstmalig die Grundlage, technische Spezifikationen des Datenaustauschs an die bzw. innerhalb der Sozialversicherung gesetzlich zu normieren. Diese, gemeinsamen mit allen anderen Sozialversicherungsträgern erarbeiteten gemeinsamen Grundsätze, werden anschließend durch das BMAS genehmigt, nachdem das BMG (für die Verfahren der Leistungserbringer) und die BDA (für die Verfahren der Arbeitgeber) dazu angehört wurden und ersetzen eine Vielzahl an Richtlinien und Empfehlungen, die bisher die technischen Aspekte des Datenaustausch im o.g. Bereich regelten.
eXTra ist ein einheitliches XML-basiertes Transportverfahren für die elektronische Datenübermittlung zwischen Wirtschaft und Verwaltung. eXTra strukturiert den Datenaustausch zwischen zwei Partnern mit beliebigen Daten auf sichere und nachvollziehbare Weise. Dabei werden ausschließlich die Notwendigkeiten des Transports der Daten berücksichtigt; die Struktur und das Format der fachlichen Dateninhalte selbst sind beliebig.
Das E-Mail-Verfahren stellt einen komfortablen Weg zur Übermittlung der Daten dar. Um zu verhindern, dass die Meldungen verfälscht oder von Unberechtigten gelesen werden, ist eine entsprechende Verschlüsselung notwendig. Die bisher aufgebaute Trust Center-Struktur der Sozialversicherung wird im vollem Umfang für die Identifizierung, Registrierung und Zertifizierung der beteiligten Partner verwendet.
Das File Transfer Protocol ist ein spezifiziertes Netzwerkprotokoll zur Übertragung von Dateien über TCP/IP-Netzwerke. Es wird auch in der Sozialversicherung benutzt, um Dateien vom Server zum Client (Herunterladen), vom Client zum Server (Hochladen) oder clientgesteuert zwischen zwei Endgeräten zu übertragen. Außerdem können mit FTP Verzeichnisse angelegt und ausgelesen werden, sowie Verzeichnisse und Dateien umbenannt oder gelöscht werden.
FTAM dient sowohl der Unterstützung des Austauschs vollständiger Dateien als auch dem Lesen und Ändern von Dateiausschnitten, Dateiattributen und Inhaltsverzeichnissen. Um dies unabhängig von der jeweilig im System implementierten Dateiorganisation zu gewährleisten, verwendet FTAM ein logisches Dateisystem, den Virtual Filestore. Dieser Virtual Filestore wird durch die jeweilige Herstellerimplementation auf das reale System abgebildet.
Ab dem 1. Januar 2018 ist bei der Nutzung von FTAM für die Kommunikation an die oder innerhalb der Sozialversicherung ausschließlich die Variante „FTAM over IP“ zu verwenden. Dabei wird die bisherige Nutzung von X.25 bzw. ISDN, die die Schichten 1, 2 bzw. 3 im OSI-Schichtenmodell nutzen durch das Protokoll „TCP/IP“ ersetzt, welches in Schicht 4 verortet ist.
Die systemübergreifenden Geschäftsprozesse in der Sozialversichrung erfordern, dass alle beteiligten Systeme die prozessrelevanten Daten miteinander in geeigneter Form austauschen können. Die Vorteile von XML sind nicht zuletzt darin zu sehen, dass XML als offener Internetstandard eine standardisierte, textbasierte Meta-Auszeichnungssprache darstellt. Sie ermöglicht es, Daten bzw. Dokumente bezüglich Inhalt und Darstellungsform derart zu beschreiben und zu strukturieren, dass sie - vor allem auch über das Internet - zwischen einer Vielzahl von Anwendungen in verschiedensten Hard- und Softwareumgebungen hersteller– und branchenneutral automatisiert ausgetauscht und weiterverarbeitet werden können.
Der GKV-Kommunikationsserver ist die zentrale Stelle, das „Tor“ für alle Arbeitgebermeldungen zu den Datenaustauschverfahren. Dieses „Tor“ nimmt Meldungen im eXTra-Standard an, die über das https-Protokoll transportiert werden. Die Arbeitgeber sind verpflichtet, in allen elektronischen Meldeverfahren mit der GKV, den berufsständischen Versorgungseinrichtungen und der Bundesagentur für Arbeit über den GKV-Kommunikationsserver zu kommunizieren.
Aktuelle Informationen rund um den GKV-Kommunikationsserver finden Sie auch unter folgendem Link: www.gkv-kommunikationsserver.de
Die Sozialversicherung bietet ihren Geschäftspartnern immer den höchstmöglichen und effizienten Schutz in den verschiedenen Fachverfahren mittels anerkannter und hochkomplexer Verschlüsselungsverfahren. Dabei werden die Daten nach einem mathematischen Verfahren durch Nutzung eines elektronischen Schlüssels unkenntlich gemacht. Die Daten sind danach nur noch den Anwendern zugänglich, die genau diesen elektronischen Schlüssel kennen.
Die Certificate Policies (CP) sowie Certification Practice Statements (CPS) gemäß RFC 3647 sind auf folgenden Webseiten verfügbar: